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Dritter Opferschutztag in der Karlsburg begeisterte

Am 29.Mai fand in der Karlsburg in Durlach zum dritten Mal der BIOS-Opferschutztag, der bundesweite Fachtag im Opferschutz, statt und widmete sich in diesem Jahr dem Thema „Trauma und die Folgen: Perspektiven für Diagnostik und Therapie“


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Begrüßung der Gäste


Die Veranstaltung wurde vom ersten Vorsitzenden, Richter am Oberlandesgericht Böhm, eröffnet. Danach richtete BIOS-Vorstandmitglied Herr Dr. Gustav Wirtz sich an die 300 Gäste. In seiner Funktion als ärztlicher Leiter am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach und zugleich ärztlicher Leiter der Opfer- und Traumaambulanz Karlsruhe sprach er über neue Entwicklungen der Traumaarbeit.

Es folgten Grußworte von Parsa Marvi, der an diesem Tag die terminlich verhinderte Bundestagsabgeordnete Katja Mast vertrat. Der Landtagsabgeordnete Arnulf Freiherr von Eyb, Bürgermeisterin Frau Bettina Lisbach, Frau Uta Henke vom Evangelischen Oberkirchenrat und Sozialdezernent des Landkreises Karlsruhe Herr Peter Kappes hoben in Ihren Grußworten die Wichtigkeit der Arbeit im präventiven Opferschutz hervor.

Die Vorträge

1. „Wenn Kinder und Jugendliche in Deutschland Opfer von Gewalt werden: Auf welche Hilfe können sie hoffen?“ Die Referentin, Frau Prof. Miriam Rassenhofer aus Ulm Herr Prof. Dr. J.M. Fegert, vertreten durch Frau Prof. Miriam Rassenhofer, Ulm

In Ihrem Vortrag widmete sich Frau Prof. Rassenhofer den Hilfen für kindliche Opfer von Gewalt. Zunächst wurde ein Überblick über die Gewaltformen gegeben. Dargestellt wurde, dass sexualisierte Gewalt oftmals von aussen nicht erkennbar ist. Wichtig seien speziell ausgebildete Fachkräfte im Bereich der Arbeit mit Kindern. Auch eine spezielle Aussattung von Behandlungsräumen, zum Beispiel mit Spielsachen, sei wichtig. Kindertraumaambulanzen gibt es laut Frau Rassenhofer zu wenige. In Baden-Württemberg existiert nur eine Ambulanz im Bodenseeraum. Eine gesicherte Finanzierung für Kindertraumaangebote sei begrüßenswert.

2. „Dissoziative Störungen als komplexe Traumafolgestörungen – Wie erkennen, wie behandeln?“, Frau PD Dr. Ursula Gast, Havetoftloi

Frau Gast schilderte in Ihrem Vortrag die Problematik der dissoziativen Störungen. Zum einen sei sie schwer zu diagnostizieren. Oftmals existierten verschiedene Vordiagnosen. Wichtig sei es, der Person Vertrauen zu vermitteln, so dass sich diese ernst genommen fühle. Außerdem sei eine langjährige Therapie oftmals zu erwarten.

3. „Perspektive-Wechsel: Wie erleben und beurteilen Betroffene die Behandlung komplex traumatisierter Menschen in Deutschland“, Frau Johanna Sommer, Initiative Phönix

Frau Sommer berichtete aus der Sicht einer Betroffenen. Sie berichtete, sie habe einen Antrag auf Entschädigungsleistungen nach dem Opferentschädigungsgesetz gestellt, diese aber bislang nicht erhalten. Aus Ihrer Sicht gäbe es zu wenig ambulante Therapieangebote für Betroffene von Straftaten. Außerdem seien die bürokratischen Hürden für die Betroffenen sehr hoch, bis diese Hilfen erhalten würden.

4. Vortrag und Lesung: „Wie uns die Schicksale unserer Vorfahren prägen“, Frau Sabine Bode, Köln

Die Folgen des Krieges sind auch in der Nachkriegsgeneration noch spürbar. Frau Bode schilderte die generationsübergreifenden Auswirkungen von Kriegstraumata. In Ihrem Buch beschreibt Frau Bode die familiären Beziehungen zwischen Kriegskindern und Kriegsenkeln aus heutiger Sicht.


Das Rahmenprogramm

Der Fachtag wurde zum Austausch und Vernetzung zwischen den vertretenen Berufsgruppen genutzt. Auch abseits der Fachvorträge konnten so die Besucher wichtige Themenbereiche gewinnbringend diskutieren.



Dank

WIr bedanken uns für die Unterstützung beim Fachtag bei unseren Förderern Bäckerei Nussbaumer, Edeka Piston, Medavis, der Stadt Karlsruhe, dem Landkreis Karlsruhe sowie dem Land Baden-Württemberg.


Ein besonderer Dank gilt den Referenten für Ihr Engagement und dem BIOS-Team für die Organisation des Fachtags.


Aktuelle Einträge
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